Ein wenig weite Welt im Brandenburgischen
Zum Brassens-Festival kamen nicht nur die Künstler, sondern auch die Besucher von weit her
Das Brassens-Festival, die historischen Hintergründe und die heutige Form der Konzerte muss man den meisten Bewohnern unseres Dorfes nicht erklären, schließlich findet das Festival zum 19. Mal statt. Es sind diverse Spielstätten rings um Basdorf hinzugekommen, von Polen bis nach Berlin–Tegel erfreuen sich inzwischen Menschen an Poesie, Chansons, Emotionen und Begegnungen, wie es in der diesjährigen Ankündigung hieß. Ein ursprünglicher und sehr beliebter Teil des Festivals „Chansons in der Kirche“ blieb jedoch erhalten.
Am 23. Oktober war es wieder soweit. „Église enchantée“ hieß es – man mag es übersetzen, wie man möchte – ich finde „Verzauberte Kirche“ passt am besten. Das Programm fürs Konzert in unserer Basdorfer Kirche wies eine lange Liste von Künstlern und ihren Liedern aus. Schon mittags beim Soundcheck waren bekannte Gesichter zu entdecken, darunter das unseres Ortsvorstehers Herrn Peter Liebehenschel. Die Kirchengemeinde hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Darbietungen der Aktiven durch gute Betreuung und guten Service rings um das Konzertgeschehen zu flankieren. Wir hatten das buchstäblich goldene und sehr milde Herbstwetter auf unserer Seite; ein Kuchenbüffet, etwas Rotwein und Grillwürste sorgten sowohl bei Zuhörern als auch Künstlern dafür, dass man ungezwungen vor dem Konzert und in der Pause ins Gespräch kommen konnte.
Manch erstaunte Frage, ob denn das Glas Rotwein oder der Kaffee auch in die Kirche mit hinein- genommen werden dürfe, haben wir schmunzelnd bejaht. Schließlich war es trotz goldenem Oktober für ein gut dreistündiges Konzert ziemlich frisch im Kirchenraum. Die Gruppe Ehrenamtlicher aus unserer Gemeinde, die sich trotz Corona, Schulferien, anderer Erkrankungen und Zeitmangel der gastronomischen Betreuung gewidmet hatten, blieb wenig Zeit, sich die Chansons direkt anzuhören. Sie waren sozusagen ein harmonischer Hintergrund. Erst kurz vor Schluss des Konzertes haben wir auf den Kirchenbänken Platz genommen und konnten den Abschluss des Tages live erleben. Dieser ist mit wenigen Worten beschrieben: Ein herzliches AU REVOIR et À BIENTÔT an alle Künstler und natürlich auch an die Zuhörer. Im nächsten Sommer ist eine Freiluftveranstaltung auf unserem Kirchengelände im Plan. Und ich kann an dieser Stelle widergeben, was mehrere Besucher, sie kamen aus Sachsen, sogar aus Heidelberg und auch aus der näheren Umgebung, bei einer persönlichen Verabschiedung von uns als Kirchengemeinde geäußert haben: Wir wussten gar nicht, wie schön es hier ist.
Danke an alle, die mitgeholfen haben, dass sich mancher vielleicht gern an Basdorf und seine Kirche erinnern wird.
Sybille Gruska