Etwa 70 Menschen waren am 15. Mai in die Wandlitzer Dorfkirche gekommen, um einen besonders klang- und sang!-vollen Gottesdienst zu erleben, der musikalisch vom Ökumenischen Kirchenchor Basdorf gestaltet wurde.
CANTATE, wie der 4. Sonntag nach Ostern auch genannt wird, steht bei vielen Chören und Kirchenmusiker*innen hoch im Kurs, denn CANTATE heißt „Singt!“ …
„Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“ … Mit diesen Worten beginnt der diesem Sonntag zugeordnete 98. Psalm – und damit steht ganz selbstverständlich die Musik im Mittelpunkt des Psalmtextes und der Lesungen, aber eben auch als solche mit Chor- und Gemeindegesang.
Die Tatsache, dass wir nach den coronabedingten Einschränkungen der letzten beiden Jahre ausgerechnet in der Österlichen Freudenzeit zumindest im übertragenen Sinne nun auch eine „Wiederauferstehung“ der gottesdienstlichen Musik und vor allem des gemeinsamen Singens feiern konnten, verlieh unserem CANTATE-Gottesdienst am 15. Mai eine besondere Symbolkraft. Dem Anlass entsprechend gab es neben Chormusik selbstverständlich auch viele traditionelle und neue Lieder zum Mitsingen für die Gemeinde; außerdem erklangen Werke von J. J. Quantz und G. Ph. Telemann für Viola, Altblockflöte und Orgel.
Der Sonntag CANTATE ist einer der wichtigsten Termine im Jahresplan des Ökumenischen Kirchenchores Basdorf, der regelmäßig Gottesdienste zu verschiedenen Anlässen musikalisch mitgestaltet – zur Freude und zum Trost der Menschen, vor allem aber zur Ehre Gottes. Im Gottesdienst hat ein Kirchenchor keinen (künstlerischen) „Auftritt“, sondern ist eingebunden in den jeweiligen liturgischen Kontext und unterstützt die versammelte Gemeinde beim Singen. Neben vierstimmigen Sätzen für Chor a cappella in unterschiedlichen Stilrichtungen werden in unseren Chorproben daher auch immer wieder die Melodien von Kirchenliedern aus alter und neuer Zeit gesungen und damit lebendig erhalten.
Der Ökumenische Kirchenchor Basdorf ist ein Angebot für unseren gesamten Pfarrsprengel und vereint als Regional-Kantorei neben vielen Mitgliedern unserer eigenen Gemeinden auch Menschen aus weiteren benachbarten Orten.
Die zurückliegenden zwei „Corona-Jahre“ mit weitgehendem musikalischen Verzicht und einer fast schon bedrückenden Sang- und Klanglosigkeit schienen im Gottesdienst am Sonntag CANTATE – vorerst – gänzlich überwunden … Gott sei Dank! Denn Singen gehört zu unserem Leben. Vor allem das gemeinsame Singen eint und verbindet uns. Singen tröstet und bestärkt und hat einen positiven Einfluss auf unser seelisches Wohlbefinden.
Mit hohem Verantwortungsbewusstsein und großer Disziplin haben wir uns den mitunter sehr schwierigen Herausforderungen der Probenarbeit unter Pandemie-Bedingungen gestellt. Das Singen in Chorproben wie auch in Gottesdiensten hat sich trotz anfänglicher Befürchtungen und mitunter (vor-)schnell verbreiteter Theorien nicht als „Pandemie-Treiber“ herausgestellt. So war es rückblickend gut und richtig, immer wieder mit Augenmaß zu agieren und die Probenarbeit von Chören gerade nach den Erkenntnissen der ersten Coronaphase im Jahr 2020 nicht mehr pauschal zu verbieten, sondern grundsätzlich zu ermöglichen. Gemeinsames Singen wurde aufgrund seines hohen sozialen und kulturellen Stellenwerts nicht einfach nur als verzichtbares Freizeitvergnügen eingestuft, sondern als besonders schützenswertes Kulturgut und als Teil des Mensch-Seins erkannt.
Gemeinsames Singen ist auch für unsere Gottesdienste unverzichtbar, denn Lieder sind neben der Predigt, den Lesungen und Gebeten ein wesentlicher Bestandteil der Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi. Das Besondere oder gar Einzigartige: Jede*r kann mit Gesang dem eigenen Glauben oder alltäglichen Stimmungen und Gefühlen im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz persönliche Stimme verleihen.
So haben wir hier vor Ort in Chorproben wie in Gottesdiensten immer wieder nach Lösungen gesucht, das Singen auch unter erschwerten Bedingungen mit wechselnden Corona-Auflagen lebendig zu erhalten. Dass dies gelungen ist, war am Sonntag CANTATE in eindrücklicher Weise zu erleben!
Mögen auch zukünftig Gottesdienste mit schöner Musik und einer ausgewogenen Vielfalt an alten und neuen Liedern immer wieder Menschen in unsere Kirchen locken.