Vergangene Woche hatten wir einen kurzen Besuch von unserem Bischof Stäblein. Er wollte gerne Menschen aus der Ukraine, die in unserem Pfarrsprengel untergekommen sind, persönlich kennenlernen. Weil ich Sie nicht ermuntern will, zu Facebook zu wechseln, zitiere ich den Beitrag gerne auch hier:
„Am Freitag besuchte Bischof Stäblein zwei geflüchtete Familien in Wandlitz im Evangelischer Kirchenkreis Barnim – In persönlichen Gesprächen berichteten die Frauen über ihr Leben vor dem Krieg, ihre Hoffnungen, Wünsche, Ängste und die Gastfreundschaft und Unterstützung der Menschen in Wandlitz. Die beiden 10-jährigen Söhne Alan und Evhen waren während des Gesprächs im Online-Unterricht, der trotz des Krieges regelmäßig stattfindet. Nicoleta Mell war zum Dolmetschen mit vor Ort.
Pfarrer Lucas Ludewig berichtet von der gewachsenen Struktur in der Flüchtlingsarbeit. – Die Kirchengemeinden Basdorf-Wandlitz-Zühlsdorf sind seit 2012 stark in die kommunale Integrationsarbeit mit und für Geflüchtete eingebunden. Aus der Ankündigung, dass ein Flüchtlingsheim eröffnet wird, entstand ein Runder Tisch, der aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden aus Kommune und kath./ev. Kirche besteht. Die schwierigste Phase startete mit den vielen ankommenden Geflüchteten 2015. Der Runde Tisch bemühte sich seither erfolgreich um Ankommen, Unterbringung, begleiteter Registrierung und Akzeptanz in der Gesellschaft. Während das willkommen heißen der Geflüchteten gut gelingt, ist die Integration von Menschen, mit anderen kulturellen und sprachlichen Ursprüngen eine schwierigere und langfristige Aufgabe, die den Runden Tisch bis in die Gegenwart begleitet. Mit dem Beginn des Krieges konnte diese gewachsene Struktur auf ihre Erfahrungen aus 2015 zurückblicken und zusammen mit dem Rathaus und der Ehrenamtsagentur für ein schnelles willkommen heißen und Unterbringen der Ukrainer:innen sorgen.
Nicoleta Mell ist eine Psychologin, die in Basdorf wohnt und in Moldawien geboren ist. Ihre Familie ist über die Chöre der Kirchengemeinde in unseren Pfarrsprengel integriert. Mit Beginn des Krieges und der erwarteten Ankunft von Geflüchteten hat sie sich als Übersetzerin und Psychologin angeboten. Zusätzlich unterstützt sie einzelne Personen bei Arztbesuchen, dem Ausfüllen von Dokumenten und Registrierung für Schulen. Dank ihrer Übersetzungen in der Osternacht und am Ostermontag konnten wir gemeinsam mit Menschen aus der Ukraine zwei zweisprachige Gottesdienste feiern.
Auf dem Foto ©Manuela Schneider von links nach rechts: Bischof Christian Stäblein, Olga, Ludmilla, Olga, Psychologin Nicoleta Mell, Lucas, Superintendent Christoph Brust, Alan und Evhen
Wir-sind-Gemeinde. Basdorf, Wandlitz, Zühlsdorf“
©Manuela Schneider