Im Januar wurde relativ viel über Anne Frank berichtet und wer sie verraten haben könnte. Das hat mich an die Bücherreihe Little People Big Dreams erinnert, aus der ich heute das Buch „Anne Frank“ empfehlen möchte.
Mich selbst hat es schon als junger Mensch wahnsinnig geärgert, wie kurz vor der Befreiung Amsterdams Anne Frank aufgeflogen ist und wie wenige Monate gefehlt haben, dass sie den 2. Weltkrieg überlebt. Als ich das erste Mal im Anne-Frank-Haus in Amsterdam war, hat es mich zu tiefst bewegt, ihr Versteck sehen zu können.
Daher habe ich natürlich auch im Januar die Schlagzeilen auf Tagesschau.de gelesen, dass herausgekommen wäre, wer Anne Frank verraten hätte. Aber schon die Überschrift der Schlagzeile war schwierig: „Anne Frank wohl von jüdischem Notar verraten“. In diesem Kommentar auf Twitter (von Jüdische österreichische HochschülerInnen) wird darauf aufmerksam gemacht, dass diese Schlagezeile wie eine Täter/Opfer – Umkehr wirkt, als wären die Juden selbst schuld, dass sie aufgeflogen sind, weil sie nicht dicht halten könnten.
Aber erstens kann man wirklich unter der (drohenden) Folter jeden Verrat verstehen und zweitens waren es die Nazis, die gefoltert, verfolgt und ermordet haben.
Also empfand ich es als positiv, dass die die Tagesschau auch die Kritik an dem Befund veröffentlicht, wer die Familie Frank verraten haben könnte und dass der Verlag die Neuauflage des dazu gehörigen Buches gestoppt hat.
Nun aber zu der Buchempfehlung: Wenn Sie mit Kindern über Anne Frank sprechen wollen, ist das Buch aus der Reihe Little People Big Dreams wirklich eine schöne Empfehlung. Meine Kinder hören die bewegende Geschichte von Anne immer wieder gerne.