Von Frau Gruska bekam ich die Empfehlung für diese Arte Dokumentation über Desinformationsstrategien – wie sich große Industriekonzerne Wissenschaftler*innen und wissenschaftliche Methoden zu eigen machen, um wissenschaftliche Erkenntnisse in Zweifel zu ziehen.
Deutlichstes Beispiel ist die Tabakindustrie, die durch Forschungen über Entstehung von Lungenkrebs von Zigaretten als Ursache abgelenkt hat.
Ich musste beim Schauen an den Film „Thank you for smoking“ denken, der dieses Problem humoristisch aus der Perspektive eines Lobbyisten für die Tabakindustrie aufgreift.
Ähnliches gilt für den Klimawandel. Die großen Ölkonzerne wussten seit den 1970er Jahren, dass es Klimawandel geben wird und versuchen durch Desinformationskampagnen dagegen zu steuern.
Die Muster der Desinformation sind immer wieder ähnlich: ablenken durch eine pseudowissenschaftliche Informationsflut oder Ablenkung, indem auf andere Probleme hingewiesen wird.
Die Wissenschaft, die das Erschaffen und Aufrechterhalten von Unwissen untersucht nennt sich Agnotologie.
Die in dem Video aufgezeigten Methoden können leider auch auf unsere aktuelle Pandemie angewendet werden.
Das Hoffnungsvolle ist, dass sich am Ende immer die Wissenschaft durchsetzt. Die Gefährlichkeit von Zigaretten und der Klimawandel sind schwer zu leugnen und auch das Corona nur eine Grippe sei, hört man kaum noch als Argument.
Die Schwierigkeit bleibt aber, dass durch die Methoden der Desinformation unnötig viele Menschen sterben müssen, damit die Wirtschaftsunternehmen mehr Geld verdienen können.
Brasilien hat kürzlich erst die traurige Marke von 400000 Coronatoten überschritten, weil eben nicht auf die Wissenschaft gehört wird, sondern das Virus verharmlost.
Auf dem Titelbild steht:
In diesem Haus glauben wir… Liebe ist Liebe, schwarzes Leben zählt, Wissenschaft ist real, Feminismus ist für alle, kein Mensch ist illegal, Freundlichkeit ist alles: