Ich werden mich sehr freuen, im Bereich „jüdisches Leben in Deutschland“ auf unserer Webseite bald wieder positivere Inhalte teilen zu können. Nach dieser Woche geht das kaum, denn die Geschehnisse in Israel haben auch direkten Einfluss auf Menschen jüdischen Glaubens in unserem Land.
Es ist ja selbstverständlich, dass wir uns Sorgen um die Menschen machen, die sich vor Raketeneinschlägen fürchten müssen und umso näher einem die Menschen dort stehen, umso mehr beeinflussen diese Sorgen auch das eigene Leben.
Was aber leider auch geschieht ist, dass Menschen jüdischen Glaubens aufgrund der politischen Lage im Nahen Osten auch in Deutschland Angst vor Gewalt haben müssen. Es ist schön zu lesen, dass sich der Bundespräsident deutlich gegen diesen Hass stellt und ich hoffe wirklich, dass es heute ein friedlicher Shabbat bleibt, an dem alle Menschen sorgenfrei ihrem Glauben nachgehen können.
Auch der Antisemitismusbeauftrage der Bundesregierung Felix Klein, betont, dass nichts was im Nahen Osten passiert, Judenhass rechtfertigte. Eigentlich sollte das Selbstverständnis sein.
Auch der in Israel geborene Comedian Shahak Shapira äußerte seinen Ärger auf Twitter, dass jetzt von jedem Juden auf der Welt eine Stellungnahme gefordert wird.
Ca. einmal im Jahr interessieren sich Deutsche für den Nahostkonflikt und fordern von jedem Israeli/Juden auf der Welt eine Stellungnahme. Ich bin leider nicht der König Israels u hab nicht mal mehr den israelischen Pass, aber hier meine Position für meine neurotischen Mitbürger:
— Shahak Shapira (@ShahakShapira) May 11, 2021
Ich bin weder anti-Israel noch anti-Palästina, sondern pro-Menschen. Die Hamas greift Israel bewusst an, um eine Reaktion zu provozieren. Diese Reaktion ist immer viel stärker, weil Israel seine Bürger schützt und die Hamas eben nicht.
— Shahak Shapira (@ShahakShapira) May 11, 2021
Letztendlich sind es die palästinensischen Zivilisten, die am meisten leiden und von niemandem beschützt werden. Israel muss diese Verantwortung übernehmen. Es gibt einen Unterschied zwischen Notwehr und Vergeltung und Vergeltung bringt niemanden weiter.
— Shahak Shapira (@ShahakShapira) May 11, 2021
Weder die jetzige israelische Regierung noch der Hamas sind in der Lage, die Situation zu verbessern, aber beide sind von den Menschen gewählt worden. Solange die Menschen dort sich nicht bewusst für den Frieden entscheiden, wird es auch keinen geben.
— Shahak Shapira (@ShahakShapira) May 11, 2021
Bitte hört auf, bei jeder Eskalation im Nahen Osten zum Juden/Israeli eures Vertrauens zu rennen und wütend nach einer Stellungnahme zu verlangen. Ich bin nicht der Botschafter, ich entscheide keine Dinge und ich muss mich vor niemandem rechtfertigen. Bitte und danke!
— Shahak Shapira (@ShahakShapira) May 11, 2021
Noch etwas positives zum Schluss, da auch in Deutschland oft muslimische Menschen zu Unrecht Antisemitismus vorgeworfen wird und durch die Gewalt im Nahen Osten Menschen jeden Glaubens sterben, freut es mich immer von verbindenden Aktionen zu lesen. Die jüdische Allgemeine verweist in diesem Artikel auf jüdische und arabische Köche, die demonstrieren, wie wunderbar das Zusammenleben funktionieren kann.
Amen und Inschalla