Dieses Interview zum „Zeitwohlstand“ von Radio1 lief mir zufällig gestern über den Weg und es passt zu dem Hinweis von Frau Gruska, dass Lockdownzeit auch Lesezeit ist.
Das Interview setzt sich eher mit den kritischen Aspekten der aktuellen Zeitgewinnung auseinander. Ich will meinen Fokus eher auf das Positive legen:
45% der Beschäftigten haben in Deutschland am Tag 3 Stunden mehr Zeit.
Und das erste, was genannt wird: es gibt eine Entschleunigung. Die Menschen nutzen die Zeit zum Beispiel, um länger zu schlafen. (Die Berliner Wasserbetriebe haben beim Lockdown im Frühling anhand des Wasserverbrauchs festgestellt, dass morgens später geduscht wird)
Aber auch andere Dinge können wir durch die Entschleunigung entspannter tun, weil nicht mehr so viel auf einmal erledigt werden muss.
Der Soziologe spricht von einem „Zeitwohlstand“ der uns gerade umgibt und wir wissen nicht, wie lange wir ihn behalten können.
Es sind natürlich zwei Seiten einer Medaille: Wir haben mehr Zeit, aber viele Dinge, die wir gerne täten können wir nicht tun (Freunde treffen, zur Kirche gehen)
Darum freue ich mich über Lese– und Ausflugsempfehlungen, weil sie genau auf beide Seiten dieser Medaille passen. Wir haben Freude mit der Zeit und wir gefährden weder uns noch andere.
Und wenn Corona vorbei ist, wissen wir vielleicht auch, dass es sich lohnt nach „Zeitwohlstand“ zu streben: Mehr Homeoffice wäre zum Beispiel ganz nebenbei gut für die Umwelt, weniger Stress und mehr Zeit für schöne Dinge erhöhen die Lebensqualität…