… das war die Eröffnung der dritten Ausstellung im Skulpturengarten an der Wandlitzer Dorfkirche am 21. Juni. Strahlendes Wetter am Mittsommertag war sicher eine der Zutaten, die diese Veranstaltung gelingen ließ. Erwartungsvoll und aufgeschlossen folgten über 60 Personen der Einladung. Dass gleich zu Beginn noch zusätzliche Stühle herangetragen werden mussten, unterstreicht die Beliebtheit der Veranstaltungen im Skulpturengarten. Informationsmaterial zur Ausstellung, Kataloge und Flyer lagen bereit und selbst auf das nachmittägliche Kaffeetrinken musste nicht verzichtet werden, denn der Wandlitzer Weltladen stand mit Selbstgebackenem und Kaffee bereit.

In diese ungezwungene Atmosphäre hinein erklangen plötzlich Trompetentöne und erforderten Aufmerksamkeit. Kein geringerer als der Jazz-Trompeter Ferry Grott war zu hören. Wer aus DDR-Zeiten Uschi Brüning, Thomas Putensen oder Dirk Zöllner kennt und schätzt, dem wird sicher auch die Musik von Ferry Grott gefallen, welche die einleitenden Worte des Kurators Thomas Schubert umrahmte.
Herr Schubert hat mit Hingabe und Erfahrung diese dritte Ausstellung vorbereitet. Kenntnisreich und mit viel Geschick hat er die Kunstwerke im Kirchgarten positioniert. Für uns Laien ist nicht immer sofort erkennbar, worauf es dabei ankommt; aber schlussendlich können wir uns jetzt an 13 Skulpturen erfreuen, die perfekt ins sommerliche Grün eingebettet sind, die Verbindung untereinander zulassen und dennoch jede für sich sprechen. Nachdem Herr Schubert den anwesenden Gästen und Künstlern für ihr Erscheinen gedankt hat, kam auch der Pfarrer der Kirchengemeinde, Herr Lucas Ludewig, zu Wort. Er betonte, dass es keineswegs ein Widerspruch ist, dass die vielfältigen Plastiken jetzt auf einem ehemaligen Friedhof rings um die Kirche platziert sind. Sehr anschauliches Beispiel dafür ist das schon seit der zweiten Ausstellung unmittelbar neben dem Kircheneingang befindliche Werk von Michael Morgner mit dem Titel „Reliquie Mensch“ – Leiden, Tod, Auferstehung, Geborgenheit und Schutzraum sind hier anschaulich vereint.
Weitere Interpretationen und Einschätzungen der einzelnen Skulpturen gab dann der Kunstwissenschaftler Thilo Billmeier. Enthusiastisch wusste er über die einzelnen Künstler und ihre Werke zu erzählen, auch Anekdoten und Legenden kamen nicht zu kurz. Diese informative Einführung in die neue Ausstellung wird später den Besuchern für individuelle Rundgänge als podcast zur Verfügung stehen. Jetzt, am Eröffnungstag, durfte das Publikum bei einem Rundgang die anwesenden Künstler, den Kunsthistoriker oder den Kurator selbst befragen. Schnell bildeten sich an den Skulpturen diskutierende Grüppchen und Herr Billmeier hatte so manches Buch oder einen Bildband zur Vertiefung des Gesagten zur Hand. Zwischendurch hörte man die Trompete von Ferry Grott, dessen Musik spielerische Leichtigkeit vermittelte.


Sämtliche Skulpturen sollen hier nicht bildlich vorgestellt werden, vielmehr soll dieser Bericht einen Anreiz geben, sich selbst ein Bild zu machen. Für mich ist beeindruckend, wie massive, wuchtige Werke durch unterschiedliche Blickwinkel oder eine besondere Oberfläche immer wieder neue, durchaus auch filigrane Eindrücke hervorrufen können. Zwei Beispiele seien am Ende genannt: Wieland Försters „Aufrechter weiblicher Torso“


und die relativ abstrakte Arbeit von Daniel Priese „Form Animal“. Fast jeder, der sich zu dieser Plastik geäußert hat, sah in dieser Arbeit ein anderes Tier.

Kommen Sie selbst und schauen!!
Eine Antwort auf „Ein Event, an dem alles zusammenpasste …“
[…] Sie den gestrigen Beitrag von Sybille Gruska gelesen haben und traurig waren, dass Sie die Ausstellungseröffnung verpasst […]