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Bibelzentrum Barth

Als „Möchte-gern-Fischkopp“ zieht es mich nach langen Arbeitsjahren an der vorpommerschen Boddenküste auch in der Freizeit immer wieder an den Strand zu Wolken, Wind und Wellen, zu den Seevögeln, Mooren und Hühnergöttern. Für mich ist es weitaus schöner, bei (fast) jedem Wetter in aller Frühe durch die Natur zu stapfen als im Juli/August wie Dosenfisch gut geölt im Sand in der  Sonne zu braten. Vor einigen Tagen bei Nebel herrschte auf dem Darß eine fantastische Stimmung. Sofort fiel mir Theodor Storms Gedicht „Die Stadt“  ein …

 Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;

Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig  

Nun ist allerdings das Wetter manchmal derart ungemütlich, besonders bei Sprühregen und Temperaturen um 0°C, dass man doch lieber im Haus bleibt oder andere Gebäude aufsucht. Und schon wurde die Absicht, das Bibelzentrum in Barth zu besuchen, in die Tat umgesetzt. Die kurze Zusammenfassung dieses schon länger geplanten Besuches (das Bibelzentrum gibt es seit 2001) lautet:

ES LOHNT SICH!

Wer vielleicht ein Museum zur Bibel erwartet hat, wird überrascht sein, denn es ist eher ein „Haus rund um die Bibel“. Da ist einerseits der geschichtliche Hintergrund dieser bedeutenden Barther Bibeln in plattdeutscher Sprache, der auch viel Wissen über die Verbreitung der Heiligen Schrift, über den frühen Buchdruck samt zugehöriger Gewerke vermittelt. Aber auch die inhaltliche Auseinandersetzung mit den 10 Geboten, der Schöpfungsgeschichte, dem Judentum oder dem Kirchenjahr wird viel Raum gegeben. Eine moderne Multi-Media-Ausstellung lädt insbesondere  junge Besucher zur interaktiven Auseinandersetzung ein. Schulklassen, Konfi-Kurse, Projekttage, all das lässt sich dort bestimmt sehr gut gestalten, denn es gibt halb- oder ganztägige Angebote zu bestimmten Themen, und auch Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden. Ein Flyer weist auf den Bibel- und Rosengarten hin. Nicht zuletzt sei auf den Shop im Bibelzentrum verwiesen, wo es viele Kleinigkeiten mit christlicher Thematik gibt – Glückwunschkarten, Kinderbibeln, Sterne und Lichter zu Weihnachten und auch weiterführende Literatur zu theologischen Fragestellungen. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, während des Studiums in Greifswald, war ich schon mächtig beeindruckt, ein Exemplar der alten 42zeiligen Gutenbergbibel, eins von den wenig erhaltenen befindet sich im Besitz der Universität, aus der Ferne zu besonderen Gelegenheiten in einer Glasvitrine zu bestaunen. Heute sind Faksimile-Ausgaben und die digitale Verfügbarkeit dieser alten Dokumente des Welterbes alltäglich (https://www.ziereis-faksimiles.de/faksimiles/gutenberg-bibel-42-zeilige-bibel).

All die Fakten zum Bibelzentrum lassen sich nachlesen in einem handlichen Museumsführer oder auf der Webseite https://www.bibelzentrum-barth.de.

Der Aufforderung am Ende einer Broschüre über das Barther Bibelzentrum „Erzählen Sie vielen netten Menschen von uns“ bin ich hiermit gern nachgekommen und wünsche einen erlebnisreichen Besuch in Barth und an der Küste.