Seit ende letzten Jahres liegt ein kleiner Schatz in unserer Gemeinde aus. Frau Ziller schrieb die letzten 5 Jahre für jeden Gemeindebrief einen Beitrag zum „kirchlichen Lied“. Sie hat so den Lesenden alle drei Monate ein Lied aus dem Gesangbuch näher gebracht. Und das ist wichtig. Denn viele Lieder sind oft missverstanden oder unbekannt oder wirken veraltet. Wenn man sich dann näher mit den Chorälen des Evangelischen Gesangbuches beschäftigt, lassen sich viele Besonderheiten (wieder) entdecken und man kann die alten Lieder aus einer neuen Perspektive verstehen.
Das Heft hat das gleiche Format wie unser Gemeindebrief und es liegt in allen Gemeindehäusern unserer Gemeinde aus. Auf wunsch senden wir Ihnen auch eine Ausgabe per Post. Melden Sie sich dafür einfach im Pfarramt.
Warum dieses Buch? …
Meine Großmutter war eine zierliche Frau, aber innerlich hart und stark wie ein Mann. Wie viele ihrer Generation erlitt sie ein Schicksal wie Hiob. Ich habe sie selten lachen gesehen. Aber wenn sie mit sich im Reinen war, dann sang sie. Ihr leiser samtiger dunkler Alt klingt noch heute in mir, und dabei hat sie mich schon vor 38 Jahren verlassen.
Wenn sie sang, dann Choräle oder ganz selten mal ein Volkslied. Die Liebe zu beidem hat sich auf mich übertragen. Manche der von ihr erwählten Liedern wie „Sonne der Gerechtigkeit“ habe ich in Gottesdiensten singen können, andere wie „Der Mond ist aufgegangen“ auch im Chor. Zu Hause singe ich sie viel zu selten. Denn ihre Inhalte haben an Aktualität kaum etwas verloren.
Als Mitglied der Gemeindebriefredaktion war es mir irgendwann nicht genug, Musikevents anzukündigen, sondern die Musikwissenschaftlerin in mir wollte auch mehr über Kirchenmusik wissen. Also fing ich an zu recherchieren, zuerst über die Lieblingschoräle meiner Großmutter, dann kamen immer mehr Stile hinzu, ich schrieb über irische Reisesegen, Gospel, Psalmen, die Rolle von liturgischen Gesängen – nun, das alles finden Sie hier in der Zusammenstellung meiner Artikel für die Gemeindebriefe aus den vergangenen fünf Jahren. Ich freue mich sehr, dass die Kirchengemeinde diese Texte einer eigenständigen Veröffentlichung für Wert hält.
Die Serie „Das kirchliche Lied“ im Gemeindebrief geht weiter. Gerne recherchiere ich auch zu Liedern und Themen, die man mir vorschlägt. Nirgends gibt es einen so reichen Liedschatz, der auch noch aktiv gesungen wird, wie in den christlichen Gemeinden, zumindest in unserem Kulturkreis. Es lohnt, sich diesem Reichtum zu widmen und etwas mehr über die Lieder und ihre Herkunft zu erfahren.
Christiane Ziller
Zusammengetragen, Layoutet und zu einem Heft verarbeitet wurden die Artikel von Sybille Gruska:
Mit der Veröffentlichung der Beiträge aus der Serie „Das kirchliche Lied“ in den Gemeindebriefen verbinden wir die Hoffnung, dass die Kenntnis dieser Choräle und Lieder in den Kirchengemeinden bestehen bleibt und darüber hinaus zum Handwerkszeug bei der Gestaltung des Gottesdienstes und eines bunten, lebendigen Gemeindelebens werden. Und natürlich sollen sie Freude an Musik und Gesang vermitteln. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es ein großer Unterschied ist, ob man Musik aus der digitalen Konserve hört oder ob man selber mitsingt bzw. ein Chor auftritt. Das beginnt schon dabei, dass sich der Liedtext viel besser einprägt und man später vielleicht sogar ohne Hilfsmittel ein wenig auswendig mitsingen kann. Aktives Singen und Musizieren trägt auch dazu bei, sich mit der gesamten Problematik, nämlich wann, wie, wozu und unter welchen Umständen ein Lied oder ein Text entstanden sind, zu beschäftigen. Auf der Rückseite sind die Kontaktdaten der Chöre in den Kirchengemeinden entlang der Heidekrautbahn aufgeführt, damit Interessenten die Möglichkeit haben, sich einzubringen. Ein herzliches Willkommen an alle!
Im Namen des GKR der Gemeinde Basdorf-Wandlitz-Zühlsdorf Sybille Gruska
Inhaltsverzeichnis: