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von .info

Freiheit und Zeit

Vergangenen Sonntag in der Predigt und bei dem Predigtnachgespräch mit Kaffee und Kuchen nahm ich Bezug auf diese Podcastfolge und versprach sie auf der Homepage zu veröffentlichen.

Das Format heißt Jung und Naiv und es gibt regelmäßig interessante Interviews mit Personen aus den verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft. In der erwähnten Folge spricht die Philosophin Eva von Redecker über den Freiheitsbegriff in ihrem neuen Buch „Bleibefreiheit“, den sie für sich nicht an Raum oder Besitz knüpft, sondern an Zeit.

Um Freiheit über Zeit zu definieren, benötigt es in ihrem Buch drei Ebenen: Man muss Zeit haben (leben), die Zeit muss erfüllt sein, damit sie in Freiheit wahrgenommen wird und es braucht auch Zeit zur Erholung.

In dem ganzen Interview gab es immer wieder theologische Anknüpfungspunkte, weshalb ich es auch in der Predigt erwähnte. Unter anderem ist schon in der ersten Schöpfungsgeschichte der Bibel die Zeit zur Erholung im Shabbat angelegt.

Die Freiheit in der Zeit habe ich bei von Redecker so verstanden, dass ein Mensch trotz seiner endlichen Zeit immer wieder unendlich viele Handlungsmöglichkeiten für sein Leben hat. Das bedeutet, Freiheit hängt nicht am Geld, am Ort und auch nicht daran, ob man Sklave bzw. Sklavin ist. Die Philosophin beschreibt dann mit Dorothee Sölle, dass jeder Neuanfang wie eine kleine neue Geburt zu einem neuen Leben ist.

Hier fand ich wieder mehrere starke biblische Bezüge, denn vor Gott gilt nach Paulus weder „Sklave noch Freier“ (Galater 3,28) und Paulus beschreibt die Taufe als Tod und Auferstehung zu einem neuen Leben (Röm 6,3-4). Also eine Lebensverändernde Entscheidung, die einen befreit.

Unabhängig von den biblischen Bezügen lohnt es sich also diesen gut 2 Stunden langen Podcast zu hören und über Freiheit nachzudenken…