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von .info

NACHDENKLICHES ZUR JAHRESLOSUNG 2024.

 

Frau Gruska entdeckte im Rahmen der GKR-Fahrt folgenden Artikel auf der Homepage der Kirchengemeinde in Lenzen:

„Alles, was ihr tut, das geschehe in Liebe.“ (1. Kor. 16,14)

Am 14. Januar wurde in Berlin am Brandenburger Tor eine Demokratie -Veranstaltung durchgeführt. Die Überschrift lautete „Damit der Hass nicht gewinnt – Alles, was ihr tut, das geschehe in Liebe.“

So berichtete die Internetseite der EKBO darüber. Doch im Hintergrund des zum Bericht gehörenden Bildes konnte der Betrachter ein hochgehaltenes Schild sehen „Alle hassen Nazis“. Irgendwie passte das nicht zum Motto der Veranstaltung.

Oder gibt es denn eine Agenda dafür, wen wir hassen dürfen und wen nicht? Wen wir zu lieben haben und wen nicht? Gibt es für bestimmte Menschen Einschränkungen oder Auslassungen?

Gott liebt Nazis. Richtig gelesen: Gott liebt Nazis.

So wie er auch Linke liebt, grüne Klebeaktivis-ten  und wütende Autofahrer, kapitalistische Finan-ziers, Milliardäre und bettelarme Landstreicher. Gott liebt Bauern, Politiker, Ärzte, Handwerker, Bankiers aus der Schweiz, Putzfrauen aus der Ukraine und  Scheichs aus Saudi-Arabien und Katar, Gott liebt auch Abtreibungsgegner und Abtreibungs-befürworter. Gott liebt die SPD’ler genauso wie er auch FDP’ler und AfD’ler liebt, die Violetten und von der Rosa Liste.

Und warum? Warum liebt Gott bloß so fürchterlich undifferenziert, so könnte man fragen, verdienen die einen Gottes Liebe nicht ein bisschen mehr als andere? Verdienen die Einen unseren Hass ein bisschen mehr als die Anderen?

Wir Menschen können sortieren: wir sind die Guten und dort sind die Bösen. Das ist menschlich, weil wir immer ein bisschen besser dastehen wollen als die Anderen. Aber Gott?

Gott liebt den einzelnen Menschen und sieht in ihm das, was ein Mensch nach seinem Bilde, dem Bilde eines liebenden Gottes, sein könnte. Gott liebt nicht „richtige“ und hasst nicht „falsche“ Ideologien, Systeme und politische Farben … ER liebt den einzelnen Menschen. Natürlich gibt es klare ethische Regeln – von Gott für das Leben empfohlen – natürlich sollen Menschen danach streben, sie zu verwirklichen und damit eine bessere Welt möglich machen.

Aber den einzelnen Menschen zu verurteilen, ihm sein Mensch-sein und seine Liebens-Würdigkeit abzusprechen – das geht zu weit. Aus der Gottes-Perspektive steht uns das nicht zu.

Es gibt einen uralten Spruch der frommen Szene: „Gott liebt den Sünder, aber nicht die Sünde.“ Da ist die vermisste Differenzierung.Gott liebt … und deswegen ist die Jahreslosung der Impuls, diese Liebe Gottes in den Blick zu bekommen, zu leben und zu gestalten und damit zu hoffen, dass Menschen von dieser Liebe berührt werden, umkehren und einen guten, besseren Weg im Leben gehen

Dieser Liebe sollte unsere Sicht des Menschen entsprechen, auch wenn wir manches im Leben von Menschen nicht verstehen und auch nicht gut heißen können.