Wo auf der Zeitachse beginnt man mit einer „Nachlese“ zum Adventsmarkt am 07.12.2024? In diesem Fall „lange vorher“, denn die ersten Gedanken, Besprechungen und Planungen dazu liegen gut 10 Wochen zurück. Dann gibt es noch ein „kurz vorher“, denn Zubehör, Brötchen, Würstchen, Getränke, Servietten, Suppenlöffel usw. müssen beschafft werden. Auch die Stunden vor der Eröffnung sind zu nennen als „unmittelbar vorher“, denn die Elektrik muss auf Funktionalität geprüft werden, die Verkaufsstände müssen eingerichtet und geschmückt werden. Da werden Würstchen geschnippelt für die Suppe, die vielen Bratwürste müssen zum Grillstand gebracht werden, am Glühweinstand blinken schon die Heizgeräte, Kuchen und Süßes wird bereit gelegt und die Wollsocken werden noch einmal hübsch drapiert. Diese Aufzählung mag harmonisch und wohlgeordnet erscheinen und die Arbeit der vielen fleißigen Hände muss unbedingt gewürdigt werden, dennoch: vor Eröffnung der Veranstaltung herrscht auch immer etwas Chaos. Wenn z.B. ein Standbetreiber überraschend absagt, die spurlos verschwundenen Müllsäcke gesucht werden, jemand dringend eine Schere braucht, um die Plakate „Engel bei der Arbeit“anzubringen … usw.
Aber dann ist es 14 Uhr und alle geben ihr Bestes. Es erklingt das für den Basdorfer Adventsmarkt identitätsstiftende Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ unter der Regie des ehemaligen Ortsvorstehers Peter Liebehenschel. Er hat die neue Ortsvorsteherin Petra Bierwirth mitgebracht, die den Advent als die Zeit im Jahr hervorhebt, in der man nicht nur umherhetzen, sondern auch Zeit für gute Kommunikation haben sollte. Und nicht zuletzt eröffnet unser Pfarrer Lucas Ludewig den Adventmarkt und würdigt die beiden wichtigsten Organisatorinnen Kathrin Budde und Doreen Minnemann, die all ihre Erfahrungen und viel Zeit eingesetzt haben bei der Organisation und Vorbereitung.
Und natürlich müssen auch die himmlischen (Wetter)-Engel für ihre Arbeit gelobt werden, denn es ist zwar dezembergrau, aber trocken. Folglich lockt der Adventmarkt auch von Beginn an zahlreiche Besucher. Am Kirchturm erwartet sie das gemütliche Zelt der Pfadis mit Lagerfeuer und Erbsensuppe. Kaffee, Kuchen, süße Crêpes und Zuckerwatte neben Honigspezialiäten sorgen für nachmittägliche Kaffeestimmung, wer möchte, gern am Feuer in der Mitte des Dorfangers. Die lieben Kleinen können derweil im Stroh toben oder im Gemeindehaus basteln.
Und schon lockt ein Programmpunkt, der ebenfalls Tradition hat auf unserem Adventmarkt: Die Jagdhornbläser aus Klosterfelde lassen ihre Instrumente erklingen, gekonnt moderiert von Frau Birgit Großmann.
Dann ist Zeit, sich an den vielen Ständen umzuschauen. Fehlt noch eine gehäkelte Kleinigkeit oder eine schöne Kerze für die Weihnachtszeit? Hier findet man Gelegenheit, ein nettes Präsent zu erwerben und/oder ein freundliches Gespräch mit den Standbetreibern zu führen.
Auch vorher nicht explizit angemeldete Dinge finden sich an einzelnen Ständen: eigens von Gemeindemitgliedern selbst gefertigte Dinge, wie mit Wachs verzierte Kerzen, gebrannte Mandeln, kleine Rumkugeln oder besondere Weihnachtskarten sollen die Besucher zusätzlich erfreuen. Als die Dämmerung einsetzt, füllt sich die Kirche, denn der Ökumenische Kirchenchor Basdorf lädt zu Chormusik im Advent ein.
In der gut gefüllten Kirche ist ständiges Kommen und Gehen, denn auch beim anschließenden Wunschliedersingen mit Klavierbegleitung sind Familien mit Kindern, Großeltern mit Enkeln und viele Interessierte anwesend. Nach dem Aufenthalt in der kühlen Kirche ist dann ein Glühwein oder Kinderpunsch genau das Richtige. An den entsprechenden Ständen herrscht Hochbetrieb, der erst etwas nachlässt, als die Kantorei Wandlitz unter Leitung von Frau Katharina Tarján in der Kirche auftritt und festliche Stimmung verbreitet.
Nach diesem Programmpunkt setzt dann gegen 19 Uhr leichter Nieselregen ein, der das Ende des Adventmarktes herauf beschwört. Dennoch ist am Grillstand oder bei den Glühweinverkäufern reger Betrieb. Die Chorsänger nutzennun die Möglichkeit, relativ entspannt ein wärmendes Getränk oder eine stärkende Bratwurst zu genießen. Schnell kommen auch hier die Leute miteinander ins Gespräch. Es fallenBemerkungen wie „Hier trifft man wenigstens mal alte Basdorfer“ und „Mir gefällt diese beschauliche Stimmung, eben ohne Karussell und Getöse. Und dann dient der Adventmarkt ja auch einem guten Zweck“. In diesem Jahr werden die Einnahmen der Verkaufsstände, die von der Kirchengemeinde betrieben wurden, für die Reparatur defekter Kirchenbänke in unserer Basdorfer Kirche verwendet.
Allen Aktiven, dazu gehören auch die Konfis, die im Gemeindehaus den Geschirrspüler bedienten, sowie diejenigen, die beim Aufbau und beim Aufräumen am Ende tatkräftig mithalfen und jede/r, die/der ohne zu fragen einfach angepackt haben und so zum Gelingen des Adventmarktes beitrugen, dankt der Gemeindekirchenrat sehr herzlich.
Sybille Gruska