Bei der Führung über den jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee erwähnte Frau Ben-Josef, dass das Archiv des jüdischen Friedhofs auch während des 2. Weltkrieges sehr gut erhalten blieb. Es kommt vor, dass sich Menschen über den Friedhof führen lassen, deren Vorfahren zwischen 1933 und 1945 getötet wurden und die davon ausgehen, dass es keine sterblichen Überreste ihrer Angehörigen gibt. Dann sind sie sehr positiv überrascht, wenn sich in dem Friedhofsarchiv doch die Namen der angehörigen finden. Insbesondere das Konzentrationslager Sachsenhausen hat die Asche ermordeter Jüdinnen und Juden nach Weißensee überstellt. Auch wenn ein Urnengrab jüdischem Glauben zu tiefst widerspricht, ermöglicht das Archiv des Friedhofs den Angehörigen das Urnengrab zu finden und ihrer Vorfahren zu gedenken.
Zum Glück sind es nicht nur Gräber, die es im Zusammenhang mit jüdischem Leben in Deutschland zu archivieren gilt, sondern ein buntes und vielfältiges Leben. Hier finden Sie einen schönen Beitrag des SWR über das in Heidelberg eröffnete „Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland“. Das Archiv sei ein Verweis darauf, dass der Blick in die Vergangenheit Hoffnung für die Zukunft gibt.
Und auf der Webseite zentralarchiv-juden.de können sie auch in einige digitalisierte Dokumente Einblick nehmen.