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Phrase unser – Die blutleere Sprache der Kirche

Buchempfehlung

Es gab schon mehrere Bücher, die sich an der Sprache der Kirche und ihrer Phrasen abgearbeitet haben. Da Christ*innen die Kommunikation des Evangeliums direkt als Auftrag von Jesus erhielten – zeigt sich aber, wie wichtig das Thema Kommunikation ist.

Und ja in dem Buch fühle ich mich selbst bei manchen Formulierungen ertappt. An anderer Stelle wird das Buch auch zu einem kleinen Wörterbuch: kirchliche Sprache – deutsch (das Buch beschreibt Kirchensprache etwas mystisch mit der „Sprache Kanaans“).

Zum Beispiel die Formulierung „Ich stelle jetzt mal meines daneben“ meint etwas rabiat formuliert in der Regel eigentlich: „das war Quatsch – ich erkläre es mal richtig“

Die Autoren betonen, wie wichtig es nach außen und innen ist, eine klare Kommunikation zu haben. Frei nach Jesus im Matthäus Evangelium: „Eure Rede sei ja,ja und nein, nein – alles weitere ist vom Bösen“

Die „Phrasen unser“ zeichnen aber auch nach, woher diese weiche Kirchensprache kommt: Der ehemalige Marine Offizier und spätere Pastor Martin Niemöller sprach noch lange nach dem Krieg in einer härtere Sprache. Eher „Man muss Gott folgen und gehorchen“ statt „Gott liebt alle Menschen, wie sie sind“.

Mit den Kirchentagen der 70er Jahre, der Nähe zu den Grünen und dem Einfluss der Sozialpädagogik veränderte sich die Kirchensprache. Sie wurde weicher und weniger direkt. Das zeigt sich beispielsweise bei dem Wort „Augenhöhe“, welches in der Regel dann genutzt wird, wenn eigentlich Hirarchien klar kommuniziert werden müssten.

Das Ganze Buch beginnt mit einem Sketch von Otto Walkes, den uns schon unser Professor im Seminar vorgespielt hat. Dem Video merkt man sein Alter nicht unbedingt an…

Ich habe das Buch digital erworben. Verleihe es aber gerne. Schreiben Sie mir dazu einfach eine E-Mail.