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Teile verschollener Tora-Rolle der Görlitzer Synagoge zurück

Was in der Lutherbibel als die 5 Bücher Mose beschrieben ist, heißt in der hebräischen Bibel Tora und bedeutet auf Deutsch „Weisungen“

Auch die Bezeichnung der 5 Bücher ist anders:

Die Lutherbibel ist mit 1. Mose, 2. Mose usw. nicht sehr kreativ. Die Bezeichnung der griechischen Übersetzung der ursprünglich hebräischen Bibel (Septuaginta) wird hingegen heute noch in der katholischen Kirche verwendet.

Die Namen richten sich nach dem Inhalt des Buches:

Genesis – wörtlich Ursprung

Exodus – wörtlich Ausweg

Levitikus – viele Informationen für den Priesterstamm

Numeri – beinhaltet viele Zahlen

Deuteronomium – wörtlich zweites Gesetz

Der Ursprung dieser Schriften liegt im Hebräischen und in einer Zeit, in der geschriebenes Wort sehr kostbar war. Daher gab es keine Überschriften und die Bücher der Bibel waren nach ihrem ersten Wort benannt:

Im Anfang

Namen

Und er rief

In der Wüste

Worte

Die Tora spielt im Judentum eine zentrale Rolle. Sie wurde nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 zum „tragbaren Heimatland“ wie Heinrich Heine einst formulierte.

Die 5 Bücher werden im Laufe eines Jahres komplett in den jüdischen Gottesdiensten gelesen. Der Toraschrank ist daher auch ein besonderes Möbelstück in den Synagogen.

Eine neue Tora unter rituellen Bedingungen zu erstellen ist sehr aufwendig, wie hier der mdr in einem 3-minütigem Beitrag für die neue Tora der Erfurter Synagoge aus dem September diesen Jahres erklärt.

Auslöser für den heutigen Beitrag was dieser Artikel aus der Zeit. Der Vater von Pfarrer Uwe Marder hat Teile der Görlitzer Tora 1938 vor der Zerstörung bewahrt. Vergangene Woche wurden die Fragmente der Stadt Görlitz übergeben.

Meine Tora, die für das Titelbild dieses Beitrages verwendet wurde, ist als Teil der hebräischen Bibel einfach nur auf Papier gedruckt: