Laut diesem Artikel von Spiegel Online macht sich die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, genau darüber sorgen.
Die Zahl der gemeldeten antisemitischen Übergriffe habe sich in den letzten 5 Jahren fast verdoppelt. Das ist wirklich besorgniserregend.
Vor zwei Wochen hatte ich bereits über eine Podcast-Folge „jüdisches Leben in Deutschland“ geschrieben. Damals ging es um Humor. In Folge 1 geht es tatsächlich um das Auswandern und auch diese Folge erzeugte bei mir viel Verständnis.
Ein erschreckendes Argument für das Auswandern fand ich, dass die Solidarität in Israel untereinander viel größer ist. In Deutschland könne man bei einem antisemitischen Übergriff nicht damit rechnen, Schutz oder Hilfe zu bekommen – in Israel sei es selbstverständlich, dass sich die Menschen z.B. nach einem Anschlag unterstützen.
Auch die Erklärung, dass es schön ist, die Kinder nicht als Minderheit aufwachsen zu lassen, konnte ich gut nachvollziehen. Bei jedem wichtigen Fest darum kämpfen zu müssen, frei zu haben und den Kindern immer wieder erklären zu müssen, warum man etwas anderes feiert, als die anderen, ist nicht schön. Das geht schon in der Kita los. Die Erklärung von Weihnachten oder St. Martin ist selbstverständlich – Chanukka oder Jom Kippur hingegen sind kaum bekannt.
Etwas versöhnlicher erwähnt der Podcast, dass Deutschland wiederrum als Zielland für jüdische Auswandernde hoch im Kurs steht.
Damit sich jüdische Menschen in Deutschland willkommen fühlen und möglichst niemand mehr auswandern will, muss sich aber noch einiges verändern.