Nicht immer steht Berlinbesuchern und -touristen der Sinn nach dem geschäftigen Gewühl in der Stadtmitte und gegenwärtig ist der Anstieg der Coronainfektionen vielleicht auch ein Grund, sich ein grünes Ziel am Stadtrand zu suchen. Hier sei der Botanische Volkspark Blankenfelde-Pankow in der Blankenfelder Chaussee 5 empfohlen. Laut Wikipedia wird der Park folgendermaßen charakterisiert
Vom Schulgarten zum Lehr- und Erholungspark
Auf dem Gelände des einst größten Schulgartens von Berlin bietet der Botanische Volkspark Blankenfelde-Pankow auf einer Fläche von 34 Hektar denkmalgeschützte Bau- und Gartenkunst aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese ist umgeben von wertvollen naturbelassenen Wäldern und Wiesen. Der Volkspark bildet das Berliner Tor zur offenen Landschaft des Naturparks Barnim. Gleichzeitig setzt er die flachwellige Kulturlandschaft der Barnimer Hochebene mit ihren zahlreichen Kleingewässern sanft in seiner Topografie fort. Während seines 100jährigen Bestehens hat sich der Volkspark zum beliebten Lern- und Erholungspark und Ort des Gärtnerns für jedermann entwickelt.
Auch wenn wir in unserem Pfarrsprengel Barnimer Land quasi vor der Haustür haben, bietet der Park Interessantes und Lehrreiches: Gleich zu Beginn wurden wir mit der Frage aus der Überschrift konfrontiert: „Wieviel Acker gibt es heute zu Mittag?“ Näheres dazu erfährt man unter www.mym2.de . Es geht darum, eigene Verbrauchs- und Konsumgewohnheiten zu hinterfragen und sich mit den Auswirkungen der Klimaveränderungen auseinanderzusetzen. Teilt man die weltweite Ackerfläche auf die Weltbevölkerung auf, erhält jeder 2000 m2. Über Nutzungsmöglichkeiten und Artenvielfalt auf diesem „Weltacker“ und zur Frage, wie man sich klimaneutral ernähren kann, können sich die Besucher, aber auch Schulklassen und Interessengemeinschaften informieren. Das Projekt „Lernort Weltacker“ bietet zum Thema Beratungen und unterschiedliche Seminare an.
Beim weiteren Spaziergang kann man besondere Bäume, Lehrpfade und allerhand Neues kennenlernen. Übersichtliche und aufschlussreiche Informationen gab es z.B. über Bienen und Imkerei.
Unsere Hummeln gehören übrigens zu den Bienen
Bei den Lehrtafeln über Wasservögel war für mich völlig neu, dass Blässhühner Winterflüchter sind. Für mich gehörten die schwarzen Schwimmer bislang zum ganzjährigen Inventar an unseren Seen. Dass sie im Winter nicht anwesend sind, war mir noch nicht aufgefallen.
Eine weitere Besonderheit ist die geologische Wand im Park. Sie entstand 1894 für den Volkspark Humboldthain und wurde 1912 umgesetzt nach Blankenfelde. Heute genießt die Wand Denkmalstatus. Es sind 123 Gesteinsarten nach Fundort und geologischem Zeitalter geordnet. Auf der Webseite des Parks findet man eine interaktive Führung zu dieser Wand.
http://geowand.gruen-berlin.de
Ich fand ein wenig bedauerlich, dass die Namen
der Gesteine nicht ausgewiesen waren.
Exotische, nicht heimische Gewächse wie Bananen, Passionsblumen oder Christusdorn können in zwei Schaugewächshäusern betrachtet werden. Im benachbarten Café „mint“ kann man sich dann mittwochs bis sonntags hervorragenden Kuchen gönnen. Dazu laden auf der grünen Wiese Tische und Stühle zum Verweilen im Sonnenschein. Aber auch in frühherbstlicher Stimmung an einem Dienstag wartet noch eine Überraschung. Am Rande des Kürbisfeldes können kleine und mittelgroße Exemplare für den heimischen Kochtopf erworben werden.
Sybille Gruska