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Workshop zum Umgang mit „Judensau“

Letzte Woche hatte ich diesen Artikel der jüdischen Allgemeine über die Wittenberger Judensau verlinkt. Schnell vornweg: Ich finde die Plastik hat, aus den in dem Artikel genannten Gründen, im 21. Jahrhundert nichts an einer Kirche oder irgendeinem anderen Gebäude zu suchen. Antisemitismus ist ein tagesaktuelles Problem. Wir brauchen keine Denkmäler, die uns an den Antisemitismus des Mittelalters erinnern.

Die Stadtkirche Wittenberg hat meiner Ansicht nach den zweitbesten Weg gewählt, mit der Skulptur umzugehen: Sie hat unten gut sichtbar eine Gedenktafel aufgestellt und einen Baum gepflanzt, der den direkten Blick (vom Hauptausgang der Kirche kommend) auf die Judensau verhindert. Der Baum ist auch auf dem folgenden Bild zu sehen.

Insbesondere mit Rückblick auf das in der Weltöffentlichkeit stehende Lutherjahr wäre es eine positive Geste gewesen, die Skulptur zu entfernen.

Die Judensau in Wittenberg ist nicht die einzige ihrer Art. Auch im Dom in Brandenburg an der Havel gibt es eine: nicht so öffentlich, wie in Wittenberg, dafür aber unkommentiert in einem Kreuzgang des Gebäudekomplexes.

Die MAZ berichtete hier kürzlich, dass es am 25. Januar einen öffentlichen Workshop zu der Frage gibt, wie zukünftig mit der Judensau umgegangen wird. U.a. Rabbiner Nechama und Pfarrerin Gardei, die Antisemitismusbeauftragte unserer Landeskirche, werden über den Umgang mit der Skulptur diskutieren und jede*r der oder die Interesse hat, darf dazu kommen.