Jedes Mal, wenn ich durch Rostock Lichtenhagen fahre, prägt das Entsetzen über die Ausschreitungen meine Gedanken. „Rostock-Lichtenhagen“ ist zu einem Synonym für Ausschreitungen gegen Anschläge auf Unterkünfte für Geflüchtete geworden.
Ich finde es wichtig, diesem Ereignis zu gedenken, damit solche Taten irgendwann in Deutschland nicht mehr stattfinden („Wöchentlich ein Anschlag auf Flüchtlingsheim in Deutschland“) und damit Leute, die es mitbekommen, nicht zuschauen, sondern handeln.
Weil sich die Anschläge heute zum 30. Mal jähren, hat das „Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus“ in diesem Artikel kontextualisiert, wie es von der Asylrechtsdebatte zu den Ausschreitungen kam.
Auch unsere Bundesinnen-Ministerin Nancy Faeser verurteilte die Anschläge heute auf Twitter:
Die Angriffe auf die Bewohnerinnen und Bewohner einer Aufnahmestelle für Asylsuchende in #RostockLichtenhagen gehören zu den schlimmsten rassistischen Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte.
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) August 22, 2022
Was mich bis heute erschüttert: Kaum einer schritt gegen den Mob ein. Viele Schaulustige applaudierten sogar und stachelten die Angreifer weiter an. Dass kein Mensch starb, war reines Glück.
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) August 22, 2022
Der in Rostock-Lichtenhagen aufgeflammte rechtsextremistische Menschenhass wurde zum Fanal. Ebenso das zögerliche und halbherzige Verhalten der Sicherheitskräfte und die zu geringe Empathie in Politik und Gesellschaft. Menschen mussten mitten in Deutschland um ihr Leben fürchten.
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) August 22, 2022
Der Rechtsextremismus ist auch derzeit die größte extremistische Bedrohung unserer Demokratie. Die Gefahr von rechts darf niemand unterschätzen. Wir bekämpfen Rechtextremismus mit aller Entschlossenheit!
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) August 22, 2022