Der „Ideenimport“-Podcast der ARD sprach im April über Trauerriten z.B. in Indien und Mexico und was dort beim Trauern hilft.
Dass man sich in Deutschland schnell alleine fühle, wenn man sich mit dem Thema Tod beschäftigen müsse, kann ich leider aus meiner beruflichen Erfahrung bestätigen.
Unabhängig davon, welche Tipps Sie von außen erhalten – ist am Ende das Wichtigste, dass Sie in Trauerphasen auf Ihre eigenen Bedürfnisse hören. Das kann auch der Wunsch sein allein zu sein. Aber auch der Wunsch, sich mit Anderen auszutauschen.
In Indien gäbe es zum Beispiel die Tradition 14 Tage zu trauern und ab dem 15. Tag sei es dann verboten zu trauern. Das widerspricht natürlich meiner erwähnten Individualität beim Trauern. Feste Rituale und bekannte Gebete können aber gerade in existentiellen Situationen eine große Kraft entfalten. Es kann dann heilsam sein, nach einer gewissen Zeit die Trauer abzulegen.
Wem 14 Tage etwas kurz erscheinen: in der jüdischen Tradition gibt es nach den ersten 7 Trauertagen noch 30 weitere Trauertage, in denen auf Schminken oder Rasieren verzichtet wird und in der katholischen Kirche wird vom Sechs-Wochen-Amt gesprochen.
In der Kirche lassen wir sie nie mit dem Thema Tod alleine. Sie können sich jederzeit ein individuelles Seelsorgegespräch einfordern, sie können am Ewigkeitssonntag zu den Gottesdiensten in Wandlitz, Basdorf oder Zühlsdorf gehen, sie können das ganz spezielle Angebot für junge Menschen in Klosterfelde in Anspruch nehmen oder sie können ein Lebenscafé in Bernau besuchen.