Umso ländlicher die Strukturen werden und umso schlechter die Anbindung mit dem ÖPNV ist, umso mehr sind die Menschen auf individuelle Mobilität angewiesen. Einkaufen, Freunde treffen, Teilhabe am kulturellen Leben sind teilweise nur mit einem Auto möglich. Die Frage, wie lange man Auto fahren kann ist daher eine höchst brisante. Denn in der anderen Seite der Waagschale liegen die Gesundheit und das Leben der Verkehrsteilnehmenden, die nicht durch eine Karosserie geschützt sind.
Die Abwägung, wie lange man Auto fahren darf, ist also unglaublich schwer zu treffen und sorgt zuweilen auch für Gewissensbisse. In jedem Fall sollte es eine individuelle Entscheidung sein. Eine Hilfestellung kann vielleicht „Fit im Auto – für Senioren ab 65 Jahre“ geben. Die Kreisverkehrswacht Barnim bietet in Bernau regelmäßig Fahrtraining für Senioren an und gibt auch eine Einschätzung, über das Fahrverhalten der Teilnehmenden ab. Einfluss auf den Führerschein hat das Training nicht. Die Entscheidung, wie man mit den Ergebnissen des Fahrtrainings umgeht, bleibt individuell. Aber vielleicht kann es auch eine beruhigende Sicherheit geben.
Für die Zeit nach dem Auto gibt es auch immer mehr Ideen und Lösungen: Rewe holt Menschen aus Basdorf und Zühlsdorf ab und fährt mit ihnen zum Einkauf, unsere Kirchengemeinde bietet einmal im Monat eine Abholung für Gottesdienste an und ganz Wichtig bleibt auch das Achten aufeinander. Heute verabschiede ich einen Mann in Zühlsdorf, der, so lange es eben ging, gerne seine Mitmenschen zum Arzt oder Einkauf gefahren hat.